Attila Nagy
Holz- und Blechblasinstrumente
Attila Nagys Stärken liegen sowohl in der Reparatur als auch Restauration. Der diplomierte Instrumentenbauer für Holz- und Blechblasinstrumente ist weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Er hat sein Handwerk von Grund auf gelernt und sich vielerorts weitergebildet. Zunächst studierte der gebürtige Ungar Klarinette und Saxophon am Konservatorium in Miskolc. 1979 absolvierte er seine Meisterprüfung zum Instrumentenbauer an der Franz Liszt Musikuniversität in Budapest, schloss eine Zusatzausbildung in der Blechblas- und Signalinstrumentenfabrik Markneukirchen sowie bei Sinfonia Musikinstrumente Deutschland an. 1990 legte Attila Nagy eine firmeninterne Schulung bei Karl Hammerschmidt & Söhne ab und ein Jahr später stellte er sich einer Werkstattprüfung bei YAMAHA. Viele Jahre unterrichtete Attila Nagy Instrumentenkunde an der Franz Liszt Hochschule für Musik in Debrecen. Ab 1993 arbeitete er als Instrumentenbauer in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein bis er sich 2005 in Rankweil Selbstständig machte. 6 Jahre spielte er die 1. Klarinette bei der Bürgermusik Rankweil. Attila Nagy ist leidenschaftlicher Musiker und Musiklehrer für Klarinette, Saxophon sowie das über Ungarn hinaus kaum bekannte Holzblasinstrument Tárogató. Er selbst besitzt das letzte Original-Es-Bass- Schunda-Tárogató sowie drei andere selbst nachgebaute, leicht revidierte Fassungen. Für Museen und musikhochschulen baute und restaurierte er das ungarische "Rebelleninstrument", das er in Konzert und Workshop vorstellte und auch heute noch in Konzerten präsentiert. mit dem seltenen, klanglich zwischen Klarinette und Sopransaxophon angesiedelten, tonvoluminösen Instrument ist er auf mehreren CD-Einspielungen zu hören. Als Instrumentenbauer hat Attila Nagy das Verdienst, auch zur Entwicklung der Matúz-Nagy-Multiphonflöte beigetragen zu haben. Sie fußt auf den Grundprinzipien der Boehm-Großflöte. Das besondere an ihr ist jedoch die leichte Erzeugung von Viertel- sowie Überblastönen. Die erhöhte Zahl der Grundgriffe durch neue kleine Löcher und die unabhängige Flötenmechanik eröffnen auch eine unermessliche Vielfalt neuer Töne, Timbres und Multiphonics. Nagy sieht seine Arbeit nicht nur mit den Augen des traditionellen Instrumentenbauers, sondern auch mit denen eines Neuentwicklers, Lehrers und Musikers. Wer sein Instrument in die Nagywerkstatt bringt, weiß, dass es in besten Händen ist.
Musikinstrumentenbauer in Österreich [DAKAPO, Musikinstrumentenbauer in Österreich]
Die Matúz-Nagy-Multiphonflöte
Die vielseitig einsetzbare Matúz-Nagy-Multiphonflöte wurde vom ungarischen Flötist und Komponist István Matúz entworfen und von dem ungarischen Instrumentenbauer Attila Nagy in die Realität umgesetzt. Der mittlerweile 20 Jahre in Österreich lebende Instrumentenbaumeister schaffte hiermit eine großartige Leistung, ,,Er hat mühelos immer neuere und bessere mechanische Lösungen gefunden.” (István Matúz) Die Matúz-Nagy-Multiphonflöte ist eine Weiterentwicklung der Böhmflöte. Neue Tonlöcher und eine ,,unabhänige” Flötenmechanik eröffnen gerade für Neue Musik und den Jazz eine unermessliche Vielfalt von Tönen. Neue, nicht temperierte Töne, Vierteltöne, Timbres sowie die dazugehörenden Multiphonics sind auf ihr spielbar. Schon Mitte der 70er Jahre hatte István Matúz die ldee für eine Flöte mit ,,unabhängiger” Mechanik und kalkulierte die maximale theoretische Griffzahl auf 4.723.920. Seitdem sind in Zusammenarbeit mit Attila Nagy verschiedene Modelle entstanden, die bereits auf Flötenkongressen in Tampere, München, San Diego, Niigata City vorgestellt wurden. Insgesamt baute Attila Nagy drei Muster der Multiphonflöte. Aus finanziellen Gründen stellte er jedoch die Produktion ein. Er spezialisierte sich ganz auf die Restaurierung und Reparatur von Holz- und Blechblasinstrumenten. István Matúz schätzt die Multiphonflöte indessen so sehr, dass er mehrere Stücke für sie komponiert hat und noch heute erfolgreich Konzerte auf ihr gibt. Weitere Varianten von Multiphonflöten sind nach wie vor auf dem internationalen Markt. Stephen Wessel baut in England seine multiphonische ,,Komplex Flute” und Eva Kingma in Amerika Multiphonflöten mit speziellem Kingma-System. Alle diese Flöten stellen überzeugend neue Tendenzen im Flötenbau dar und eröffnen für die Zukunft weitreichende Perspektiven.
Nicole Sandt, Berlin [DAKAPO, Musikinstrumentenbauer in Österreich]
Attila Nagy – Musik ist sein Leben
Seit vielen Jahren ist der gebürtige Ungar ein Begriff, wenn es um Blasinstrumente geht. Der diplomierte Instrumentenbauer für Holz- und Blechblasinstrumente ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Seine Stärken liegen sowohl bei der Reparatur, als auch bei der Restauration. Attila Nagy hat sein Handwerk nicht nur von Grund auf gelernt, sondern sich während vieler Auslandsaufenthalte weitergebildet. Er selbst ist ein leidenschaftlicher Musiker und Musiklehrer für Klarinette und Saxophon. Er spielt auch das bei uns kaum bekannte Holzblasinstrument, das Tàrogatò und unterrichtete Instrumentenkunde an der Franz-Liszt-Hochschule für Musik in Debrecen. Ebenso spielte er 6 Jahre die 1. Klarinette bei der Bürgermusik Rankweil. Wer sein Instrument in die Werkstatt bringt weiß, dass es in besten Händen ist. Nagy sieht seine Arbeit nicht nur mit den Augen des Instrumentenbauers, sondern auch mit denen eines Lehrers und Musikers. Die Zusammenarbeit mit den Musikvereinen des Landes liegt ihm sehr am Herzen.
Bericht als pdf Datei: nagy_report.pdf